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Brücken auf Vorrat
Hilfsbrückenlager der DB in Konz
Was tun, wenn man dringend eine Brücke braucht? Bei der Deutschen Bahn liegt ein Anruf in Konz nahe. In dem Städtchen acht Kilometer von Trier befindet sich nämlich das Hilfsbrückenlager der DB. Auf einer Fläche von 90.000 Quadratmetern lagern dort rund 35.000 Tonnen Stahlteile für Klein- und Großbrücken der Deutschen Bahn und des Bundes. Ein Viertel davon gehört der DB und dient in der Regel dazu, bei laufendem Eisenbahnbetrieb alte Brücken instandzuhalten oder neu zu bauen. Die Brücken des Bundes werden für den zivilen Katastrophenfall vorgehalten und von der DB verwaltet, da diese über das notwenige Know-how verfügt. Die Notfallbrücken kommen nach schweren Unwettern und Katastrophen zum Einsatz. Sie können entweder als Eisenbahn-, als Straßenbrücke oder kombiniert eingesetzt werden.
„Die meisten hier sind Kleinhilfsbrücken“, sagt Björn Scheffler, der den Stützpunkt des Hilfsbrückenlagers Konz für die DB Netz AG leitet. „Sie eignen sich für Stützweiten bis zu sieben Metern. Sie werden sehr häufig zur Überbrückung beim Bau von Durchlässen eingesetzt.“ Daneben gibt es noch die Zwillingsträgerhilfsbrücke. Sie besteht aus vier Hauptträgern in Längsrichtung, die durch Querträger stabilisiert sind, und kann Baugruben bis 26 Meter überbrücken. Bis 33 Meter Stützweite kommt die Straßen-/Eisenbahnbrücke, kurz SE-Brücke genannt, und für die ganz großen Baustellen bis 120 Meter die „SKB-Brücke“ zum Einsatz.
„Wenn wir alle Brücken hintereinander legen würden, kämen wir Gesamtlänge von über 11 Kilometern“, sagt Scheffler. Transportiert und ausgeliefert werden die Brücken in 99 Prozent der Fälle über die Straße und das meist nachts, da die Lkw extrem lang und schwer sind. Aufgrund des aktuellen Brückensanierungsprogramms ist das Lager in Konz derzeit relativ leer. Von 2015 bis 2019 werden allein im Rahmen dieses Programms 875 Eisenbahnbrücken saniert. Dementsprechend hoch ist daher auch die Summe, die die DB Netz im Jahr 2017 in die Fertigung von Hilfsbrücken investiert: Vorgesehen sind hierfür 6,1 Millionen Euro – weit mehr als in den vergangenen Jahren.