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Flut-Wiederaufbau der Volmetalbahn: Neue Volmebrücke bis zum nächsten Fahrplanwechsel
23. Dezember 2022, 17:01
Das Hochwasser der Volme im Juli letzten Jahres hat auf rund 25 Kilometer die Infrastruktur der Volmetalbahn von Hagen über Rummenohl bis Lüdenscheid-Brügge teils stark zerstört. Die aktuell geplante neue Volmebrücke wird hochwasserresilient, die Inbetriebnahme ist zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 geplant. Neue Stützwände sollen spätestens zum „kleinen“ Fahrplanwechsel im Juni fertig sein.
Die neue Brücke wird ohne Mittelpfeiler gebaut. Das macht sie hochwasserresilienter – mehr Wasser kann unter der Brücke durchfließen. Ein modernes Bauverfahren mit Stahlbetonfertigteilen sorgt für eine kurze Bauzeit. Zudem ist kein aufwändiges Planfeststellungsverfahren notwendig. Deshalb hat sich die DB bei der Prüfung verschiedener Bau- und Reparaturvarianten entschieden, keine Hilfsbrücken einzusetzen oder provisorische Reparaturen durchzuführen. Sie hätten zudem weiter Einschränkungen im Verkehr bedeutet und keinen zeitlichen Vorteil für die Fahrgäste gebracht. Die auf der Brücke liegende Weiche sorgt dabei für besondere Komplexität für die Planenden.
Die Fachkräfte der DB bereiten derzeit unter Hochdruck die Planungen und die europaweite Ausschreibung vor. Bereits Anfang des zweiten Quartals will die DB den Auftrag vergeben. Derzeit laufen viele wichtige Aufgaben parallel: So hat die DB bereits die Baugrund- und Hydraulikgutachten abgeschlossen und die notwendigen Vermessungsarbeiten durchgeführt. Um möglichst schnell das Baufeld für die Bauarbeiten vorzubereiten, müssen die Kabel, die neben der Strecke und auf der Brücke liegen, über eine provisorische Brücke über die Volme geführt werden. Die Planungen dazu hat die DB bereits beauftragt. Auch wenn auf das mehrmonatige Planrechtsverfahren verzichtet werden kann, stimmt sich die DB mit fortschreitender Planung eng mit den zuständigen Behörden ab und holt notwendige Genehmigungen ein.
Für den Bau der neuen Brücke müssen neue Fundamente für die Widerlager gebaut werden. Das erfordert je nach Gründungsart eine große Baugrube oder tiefe Bohrungen mit Kampfmittelsondierungen links und rechts der Volme. Nach der Gründung und dem Bau der Widerlager legen die Baufachleute die Brücke aus Stahlbeton auf. Besondere Herausforderung wird die Wasserhaltung während der Bauzeit. Die Investition für die neue Brücke liegt bei einem hohen einstelligen Millionenbetrag.
Die Wassermassen hatten während der Flutkatastrophe einen sogenannten Strömungsabweiser vor dem Mittelpfeiler beschädigt. Seitdem drückt die Volme direkt auf den Pfeiler und hat seine Tragfähigkeit damit entscheidend geschwächt. Deshalb fahren derzeit aus Sicherheitsgründen keine Züge über die Volmebrücke.
Komplizierte Wasserhaltung für den Bau der Stützwand in Schalksmühle
Seit Anfang August laufen die Bauarbeiten für zwei neue Stützwände. Sie sorgen dafür, dass auf dem Streckenabschnitt zwischen Rummenohl und Brügge der durch die Flutkatastrophe beschädigte Bahndamm wieder befahrbar wird. Während das Stützbauwerk nahe dem Haltepunkt in Schalksmühle fertig gebaut ist, hatten im September starke Regenfälle und eindringendes Wasser den Bau der großen Stützmauer für den Damm zwischen den Haltepunkten in Dahlerbrück und Schalksmühle verzögert. Die Baufachleute müssen einen großen Spundwandkasten bauen, um die Baugrube trocken zu legen und Betonarbeiten durchführen zu können. Für den Spundwandkasten müssen rund 260 Bohrungen durchgeführt und anschließend die Spundwände in den Boden getrieben werden. Spätestens zum „kleinen“ Fahrplanwechsel im Juni will die DB auch diesen Dammbereich neu gebaut haben und für den Zugverkehr frei geben.
Zwei gravierende Böschungsrutsche unterhalb der Bahnstrecke zwischen Rummenohl und Brügge haben während der Flutkatastrophe schwere Schäden an der Infrastruktur verursacht: Auf einer Länge von mehreren Hundert Metern haben die Böschungsrutsche große Teile des Gleisunterbaus weggespült – der Bahndamm war nicht mehr stabil.
(DB AG Eike-Kristian Schumacher)