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Endspurt für die Filstalbrücke
Aus der Rubrik: Erwähnenswerte Brückenprojekte der DB InfraGO AG - heute am Beispiel der Filstalbrücke
Es ist ein ingenieurtechnisches und gleichsam visuelles Prachtstück der DB InfraGO AG. Im Filstal entsteht in 85 Meter Höhe eine zweiteilige Betonbrücke für die Neubaustrecke (NBS) Wendlingen–Ulm. Die beiden Tragwerke überspannen das Tal auf knapp 500 Meter Länge. Die ersten Testzüge haben die Brücke bereits passiert, im Dezember dieses Jahres ist die Inbetriebnahme geplant. In den vergangenen Tagen wurde dafür ein weiterer Meilenstein erreicht.
Dabei konnte Anfang März die beauftragte Arbeitsgemeinschaft Eisenbahnüberführung Filstal den Fahrbahnbereich der zweiten Brücke termingerecht an das Nachfolgegewerk zum Baubeginn der festen Fahrbahn sowie Oberleitungen übergeben. „Wir liegen mit den Arbeiten absolut im Zeitplan, damit die Strecke wie geplant zum Fahrplanwechsel 2022/23 in Betrieb genommen werden kann“, berichtet der Projektleiter Igor Zaidman.
Die Ausbauarbeiten für das erste, rechte Gleis von Stuttgart in Richtung Ulm waren bereits Mitte 2021 begonnen worden und sind inzwischen abgeschlossen. Hier haben auch schon die so genannten Begutachtungen der Anlage durch die Fachbeauftragten aus dem Bereich Konstruktiver Ingenieurbau stattgefunden. Über das rechte Gleis rauschte auch im März der erste ICE während einer Versuchsfahrt.
Arbeitsebene komplett eingerüstet
Die erwähnten Begutachtungen durch die Anlagenverantwortlichen beginnen zeitnah auch auf der zweiten Brücken-Gleisanlage. Um diese zu gewährleisten, wurde das Gleis-Tragwerk komplett eingerüstet - siehe Fotos:
Im Unterschied übrigens zum ersten Gleis, wo damals abschnittsweise und mit fahrbaren Gerüst-Bühnen gearbeitet wurde. „Wir lernen ja auch immer dazu und haben uns deshalb für die andere Variante entschieden. Dadurch ist eine parallele Ausführung der Betonnacharbeiten, Zustandsfeststellungen und Begutachtungen durch die Projektbeteiligten möglich. Diese Optimierung ist zur Sicherstellung der Inbetriebnahme 2022 auch im Gleis Ulm-Stuttgart erforderlich“.
Die EÜ Filstal – an der in Hoch-Rohbau-Zeiten bis zu 200 Mitarbeitenden zeitgleich gearbeitet haben – ist aus vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. So erklärt der Projektleiter: „Beispielsweise weichen wir hier von der Regelbauweise für Eisenbahnbrücken ab, weshalb einige Sondergenehmigungen notwendig waren. Die Planungen waren deshalb ebenso sehr komplex wie die Abstimmungen mit dem Eisenbahn-Bundesamt.“ Dazu kämen die speziellen geologischen und topografischen Verhältnisse im Filstal sowie grundsätzlich die Kombination von Boßlertunnel – Filstalbrücke - Steinbühltunnel.
Rohbau ist fertig
Da der eigentliche Rohbau der Filstalbrücke inzwischen fertig ist, können andere Arbeiten im Umfeld des Bauwerks angegangen werden. Am Fuße der EÜ wird im Frühling unter anderem damit begonnen, Baustraßen und BE-Flächen zurückzubauen und große Baugruben mit Erde zu verfüllen. Ebenfalls starten die groß angelegten Rekultivierungsarbeiten.
Diese „Restarbeiten“ werden sich noch bis Mai 2023 hinziehen. Also bis nach Inbetriebnahme im Dezember diesen Jahres. Mit dieser sollen dann zwei bis drei Fernverkehrszüge in der Stunde über die Strecke rollen. Reisende zwischen Stuttgart und Ulm sparen künftig so eine Viertelstunde. Ende 2025 kämen dann mit Abschluss von Stuttgart 21 noch weitere 15 Minuten Zeitersparnis hinzu.