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16 Kilometer quer durch Berlin, die es in sich haben
13.10.2023, 8:00
Seit mehr als viereinhalb Jahren geht es beim Wiederaufbau der „Dresdner Bahn“ Etappe für Etappe voran. Doch erst jetzt nimmt der eigentliche Ausbau der rund 16 Kilometer langen Fernbahnstrecke quer durch die Hauptstadt Fahrt auf. DB Welt zeigt, was bislang geschafft wurde, welche Arbeiten bis zur Inbetriebnahme noch anstehen und erklärt, warum das Projekt so lange dauert.
Marcus Reuner, Gesamtprojektleiter „Dresdner Bahn“, DB Netz (Foto und Videos: DB/Constanze Wolk) © DB AG
Würde sich das Projektteam im Schneckentempo und ohne Pause vorwärtsbewegen, hätte es die Strecke zwischen den Bahnhöfen Berlin Südkreuz und Blankenfelde mittlerweile fast achtmal schaffen können. Dabei wurde bereits vor dem offiziellen Start zum Wiederaufbau der sogenannten Dresdner Bahn im Februar 2019 (DB Welt berichtete) auf dem rund 16 Kilometer langen Streckenabschnitt richtig Tempo gemacht und seit dem ein Etappenziel nach dem anderen erreicht. Bis zur planmäßigen Inbetriebnahme der zwei neuen Fernbahngleise zum Fahrplanwechsel 2025 werden dennoch insgesamt mehr als sieben Jahre Bauzeit vergangen sein.
Streckenverlauf der „Dresdner Bahn“ (Grafik: DB Netz) © DB AG
Herausforderung: Bauen im urbanen Raum
Die lange Bauzeit für die verhältnismäßig kurze Strecke ist ein Kritikpunkt, den Gesamtprojektleiter Marcus Reuner schnell ausräumen kann: „Wir bauen hier auf einem sehr beengten Baufeld mitten im urbanen Raum und das unter rollendem Rad. Eine gleichzeitige Sperrung aller neun Bahnübergänge, die wir ersetzen müssen, und damit eine sehr, sehr viel kürzere Bauzeit, wäre schlicht nicht tragbar gewesen.“
Die erste Etappe ist bewältigt: Seit Anfang 2023 liegen die S-Bahngleise in ihrer neuen Endlage. Mit dem „Verschwenken“ in westliche Richtung wurden die vorbereitenden Arbeiten für den Aufbau der Fernbahntrasse im Wesentlichen abgeschlossen. Denn auch die meisten Ingenieurbauwerke stehen inzwischen: so beispielsweise in Berlin die Eisenbahnüberführungen an der Attilastraße, der Säntisstraße, am Schichauweg und an der Bahnhofstraße in Lichtenrade sowie in Brandenburg an der Ziethener Straße, der Landesstraße L76 und der Berliner Straße.
Geschafft: Baufreiheit für die Fernbahn
Beim Endspurt wird seit diesem Jahr mit Hochdruck am eigentlichen Ziel des Projekts gearbeitet: dem Aufbau der neuen Fernbahntrasse vom Bahnhof Berlin Südkreuz parallel zu den S-Bahngleisen in Richtung Süden bis zum Bahnhof Blankenfelde. „Wir haben jetzt die notwendige Baufreiheit für die Fernbahn und die Arbeiten schreiten bereits gut voran“, erklärt Reuner.
Der Einschub der Teltowkanalbrücke für die Fernbahn vor gut vier Wochen war für das Projektteam der spektakulärste Meilenstein im Bauablauf. Aber auch anderenorts sind beim Aufbau der Fernbahntrasse bereits erste Etappenziele erreicht.
Auf dem Streckenabschnitt zwischen den S-Bahnhöfen Attilastraße und Priesterweg werden derzeit in den bereits fertigen Betontrog die Unterschottermatten für den Schallschutz sowie der Schotter eingebracht und anschließend die Gleise verlegt. Zudem müssen Lärmschutzwände und die Oberleitungen installiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt sind aktuell auch die Arbeiten rund um die Verkehrsstation Blankenfelde – hier wird im November der neu errichtete Bahnhof für die Regionalbahn in Betrieb gehen. Bis 2025 wird auch die S-Bahn an den neuen Bahnhof angebunden.
Der Bau der Mahlower Kurve geht ebenfalls planmäßig voran. Sie wird künftig den Flughafen BER mit dem Berliner Bahnhof Südkreuz verbinden. Im Sommer startete zudem der Bau der neuen Straßenüberführung an der Buckower Chaussee.
„Mitte nächsten Jahres stellen wir die Eisenbahnüberführung Bahnhofstraße fertig und als letztes Bauwerk ist dann die Eisenbahnüberführung im Bereich der Karl-Marx-Straße im Bahnhof Blankenfelde dran“, erklärt Reuner. „Die Hauptbauleistung wird bis zum Frühjahr 2025 erbracht. Dann folgen die bautechnischen Abnahmen, so dass die Dresdner Bahn zum Fahrplanwechsel 2025/2026 planmäßig in Betrieb gehen kann.“ Reisende profitieren dann bereits von der besseren Anbindung des Flughafens BER an die Hauptstadt.
Im Rahmen des Projekts Ausbaustrecke (ABS) Berlin–Dresden wird bis 2029 auch die hinter dem Bahnhof Blankenfelde anschließende Strecke bis Großenhain (Abzweig Kottewitz) ausgebaut. Mehrere Abschnitte wurden in der ersten Baustufe zwischen 2012 und 2020 bereits für eine Geschwindigkeit von bis zu 200 Kilometer pro Stunde ertüchtigt.
(CO)